Bei den Tibet Terriern und bei den Havanesern gibt es ganz viele wunderschöne Farben. Viele Farben sind bei der Geburt jedoch noch ganz anders wie beim erwachsenen Hund und mache Farbe verändert sich sogar ein Leben lang. Also Obacht, sollten sie ihren Hund nur farblich passend zur Wohnungseinrichtung aussuchen wollen. 

Leider gibt es für Farben bei Hunden keine einheitliche Nomenklatur. Je nach Rasse und manchmal sogar je nach Züchter werden Farben unterschiedlich benannt. Ich werde hier die wichtigsten Farbschläge meiner Hunde zeigen und wie sie sich entwickelt haben. 

Die wohl spannendste Farbe ist zobel.

Alle Zobelwelpen werden dunkel geboren. So mancher frisch geborene Welpe könnte sogar mit einem schwarzen Welpen verwechselt werden. Es gibt aber auch welche, deren Schwarzanteil schon bei der Geburt nicht so ausgeprägt ist. Jene bezeichne ich als Goldzobel, oder auch, wenn das Fell einen deutlichen Rotstich aufweist als Rotzobel. 

Die Farbentwicklung ist bei jedem Zobel einzigartig, manche werden ganz schnell heller, andere lassen sich da Zeit und mache werden erst heller und dann wieder dunkler. Deshalb sag ich auch oft Zobelwunder!

Zwischen diesem dunkeln Zobelbeispiel und dem hellen Goldzobelbeispiel, gibt es natürlich auch alle möglichen Facetten des Farbspiels.

Und hier dann noch noch zwei Vergleiche, wie sich Zobelhunde auch später noch verändern können. 

Der Black and Tan  farbende Hund hat die Grundfarbe schwarz. Dazu kommen dann zobelfarbende Abzeichen im Gesicht, an der Brust, den Beinen und unter dem Schwanz.  Beim Black and Tan bleibt die Grundfarbe zwar schwarz, aber wie beim Zobel verändern sich die Zobelabzeichen mit der Zeit und können auch in der Ausprägung variieren. So sind beim einen nur kleine Flecken über den Augen und an den Wangen, während beim anderen später der halbe Kopf zobelfarbend ist.  Hat ein Welpe dann auch noch weiße Abzeichen, nennt man die Farbe tricolour, oder korrekter Black and Tan mit weißen Abzeichen. 

Die Farbe schwarz verändert sich meist nicht so stark, wie zobel. Aber auch hier gibt es Hunde die aufhellen und farblich dann z.B. einem silbernen Bobtail ähneln, oder Tupfen bekommen wie ein Dalmatiner. Dies ist jedoch ehr selten. 

Wenn ein Hund weiße Abzeichen hat, bezeichnet man ihn als schwarz-weiß, sind die Abzeichen sehr groß und bedecken mehr wie 50 % des Hundes wird er als weiß-schwarz bezeichnet. Zu Abzeichen sei noch gesagt, das sie an Kopf und Pfoten tendenziell, wenn das Fell länger wird, später ehr kleiner wirken. Abzeichen auf dem Rücken und an der Brust wirken später ehr größer. 

Gismo aus dem G Wurf ist mein bisher einziger so aufgehellter Welpe. Mit acht Wochen konnte man fotografisch noch nicht festhalten, dass er nicht wirklich schwarz-weiß ist. Man konnte aber an einigen Stellen im Fellansatz einen grauen Ansatz sehen. 

Überings hat das nichts mit Delut zu tun (einer oft krankhaften Aufhellung), sondern mit der progessiver Ergrauung (siehe Exkurs am Ende der Seite). 

Und noch eine Variante von schwarz-weiß, die sogenannten Spots. Sehr bekannt sind die beim Dalmatiner. Aber auch der Tibi kann sie haben. Sie sind beim Welpen noch nicht zu sehen, entwickeln sich aber nach und nach. Allerdings bekommt nicht jeder schwarz-weiße Hund sie. 

Man könnte ja auch einen Zobelhund als braun bezeichnen, aber ein brauner Hund hat nirgendwo schwarzes Pigment. Er hat kein einziges schwarzes Haar am Körper und auch die Nase, oder um die Augen herum ist die Haut braun gefärbt. Er ist genetisch nicht in der Lage schwarzes Pigment zu bilden. Beim Tibet Terrier ist diese Farbe im FCI Standard nicht anerkannt, obwohl sie immer mal wieder in Würfen vorkommt und auch keinerlei Gesundheitseinschränkungen hat. (Das ist bei manch anderen Farben anders, siehe den Exkurs am Ende dieser Seite.) Bei vielen anderen Rassen, zum Beispiel dem Labrador als wohl bekanntestes Beispiel, aber auch bei den Havanesern ist das belegt, dort sind auch braune Hunde im Standard zugelassen. Bei uns im Verein darf man zum Wohle der genetischen Vielfalt, auch mit braunen Tibis züchten. 

Ähnlich wie beim Zobel hellen braune Tibis meist auf. Bei den Havanesern gibt es auch Linien, die ihre ursprüngliche Farbe behalten, bei den Tibet Terriern ist mir das noch nicht bekannt. 

Auch braun ist nicht gleich braun. So gibt es z.B auch diese sehr helle Braunvariante. Bei den Havanesern kann braun auch noch mit Tan Abzeichen kombiniert werden oder/und mit weißen Abzeichen. Nur schwarz ist auch bei Liver nicht möglich. 

Creme wird über den E Lokus vererbt, hier hat der Hund schon im Welpenalter keine schwarzen Haare, allerdings ist der Nasenspiegel schwarz und auch die Haut um die Augen ist schwarz pigmentiert. Viele Hunde haben später jedoch eine sogenannte Wechselnase, die im Winter oft bräunlich wird und im Sommer wieder nachdunkelt. 

Aus dem farblichen Genom des Wolfes hat der Mensch eine Vielzahl an Farben herausgezüchtet, wie man an den oben beschriebenen Fellfarben erahnen kann. Leider gibt es auch Farben, die an Krankheiten gekoppelt sind und in der Zucht besonders kritisch betrachtet werden sollten. 

Durch ein Delutgen wird die intensive Farbe schwarz  zu einem hellen grau/ blau aufgehellt und braun zu einem hellen isabella. Während das bei manchen Rassen kein Problem verursacht (z.B. beim Weimaraner) können bei anderen Rassen teilweise massive Hautpropleme entstehen. Die mit dem Delutgen oft gekoppelte Krankheit nennt sich CDA (Color Delut Alopecia). Die Haut entzündet sich dabei, es entsteht starker Juckreiz und es kommt zu partiellem Haarverlust. Da nicht jeder Hund mit dem Delutgen erkrankt, wird vermutet, dass auch noch andere Faktoren zu CDA beitragen, erforscht ist das aber bisher nicht. Daher würde ich das Risiko einer Zucht mit einem Deluthund nicht eingehen, da der Leidensdruck betroffener Hunde doch enorm ist. 

Neben dem Delutgen kann auch die progressive Ergrauung einen Hund aufhellen. Anders wie beim Delutgen, werden diese Hunde jedoch dunkel geboren und ergrauen überproportional schnell. Oft kann man bereits im Welpenalter erste Veränderungen sehen. Zu den Rassen zählen zum Beispiel Bobtails, Pudel und auch der Tibet Terrier. Auch hier steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Allerdings scheint das Ergrauungsgen nicht an Krankheit gekoppelt zu sein. Betroffene Hunde haben keine Einschränkungen. 

Besitzt der Hund das Merlgen, wird seine dunkle Grundfarbe nur partiell aufgehellt und es entsteht eine Art Flickenteppich von sich abwechselnden unregelmäßig aufgehellten und dunklen Bereichen. Der Farbschlag tritt besonders oft bei Hütehunden wie dem Australien Sheperd auf, aber auch in vielen anderen Rassen kommt er vor. Teilweise wird er auch in Rassen hineingekreuzt, da die Farbe recht beliebt ist. Der Hund mit Merlgen an sich ist gesund. Zu Problemen kommt es nur, wenn man Merlhunde miteinander verpaart. Teilweise kommt es dann zu nicht lebensfähigen Welpen, oder Hunden mit schweren Missbildungen von Sinnesorganen, sie sind dann taub und oder blind. Auch motorisch können diese Hunde beeinträchtigt sein. 

Der Tibet Terrier und auch der Havaneser sind im Normalfall keine Merlträger. Ich würde z.B. in den Tibet Terrier auch keinen Merlhund einkreuzen, da der Tibet Terrier ohnehin schon eine recht kleine Zuchtpopulation hat.  Da Merlträger nicht miteinander verpaart werden können, würde das die Wahl potentieller Zuchtpartner stark einschränken, was wiederum zu einem höheren Inzuchtpotential führt. Und sind wir mal ehrlich, der Tibi und der Havaneser sind auch ohne das Merlgen schon bunt genug. 

Die vielen bunten Farben bei Hunden werden durch Pigmente in Haut und Haar verursacht. Kann ein Hund keine Pigmente bilden, ist er ein Albino. Die meisten Menschen, wissen, wie lichtempfindlich Tiere und auch Menschen sind, in dessen Haut sämtliche Pigmente fehlen. Aber nicht nur in Haut und Haar sind Pigmente als Schutzfunktion eingelagert, auch in Augen und Ohren. Hier kann ein fehlendes Pigment zu Blind- und Taubheit führen. Deshalb kann auch schon ein teilweise fehlendes Pigment, wie es bei gescheckten Tieren vorkommt Probleme verursachen, wenn die weißen Abzeichen z.B. über die Ohren und Augen hinausgehen. Sehr häufig sind Dalmatiner z.B. davon betroffen. Aber auch beim Jack Russel und leider auch beim Tibet Terrier und Havaneser kann das gelegentlich bei sehr weißen Tieren, oder Tieren mit weißen Köpfen vorkommen. Allerdings ist nicht jeder Hund mit weißen Ohren taub, denn dafür müssen auch bestimmte Zellen im Innenohr betroffen sein, aber die Wahrscheinlichkeit steigt stark an, je höher der Weißanteil bei einem Schecken ist.

Ich nehme daher weder Albinos, noch Extremschecken in die Zucht. 

Überings sind damit keine hellen Hunde gemeint, die z.B. den Farbschlag Creme tragen. Bei ihnen ist die Haut Pigmentiert und damit auch die Hörzellen im Innenohr, während das Fell schon fast weiß wirken kann. Das trifft z.B. auch auf Rassen wie den weißen Spitz, den Samojeden oder den Westhighland Terrier zu.